Was dürfen Hunde nicht essen? (50 Lebensmittel geprüft)












Was darf dein Hund wirklich essen? Es gibt viele Lebensmittel, die sehr gesund und geeignet für deinen Hund sind. Dennoch gibt es dutzende Lebensmittel, die nicht bekömmlich und sogar giftig sind. Wir zeigen dir in diesen Beitrag, was du verfüttern darfst und wo unbedingt aufpassen solltest. Mag.med.vet. Emin Jasarevic eingeholt.







Artikel Übersicht








Warum schaden einige Lebensmittel unseren Hund?



Es gibt Lebensmittel oder Getränke, die für uns Menschen gesund sind, für unseren Liebsten jedoch den Tod bedeuten können.

Warum eigentlich?

Die Ursache hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Generell ist es so, dass Hunde nicht die notwendigen Enzyme haben, um bestimmte Stoffe schnell abzubauen. Diese Stoffe  können sich dadurch in hohen Mengen im Körper des Hundes ansammeln und zu Vergiftungserscheinungen führen.

Ein gutes Beispiel dafür ist der Wirkstoff Theobromin. Wir Menschen haben das Enzym, um Theobromin schnell abzubauen, aber unsere Vierbeiner nicht.

Deswegen möchte ich dich sofort an dieser Stelle auf folgendes aufmerksam machen:  Du musst bei unbewusstem Füttern von giftigen oder nicht verträglichen Lebensmitteln hart durchgreifen!









50 Giftige und unverträgliche Lebensmittel








Giftige Lebensmittel




1. Kakaohaltige Lebensmittel








Alle kakaohaltigen Lebensmittel wie Schokolade oder Gebäck und einige Getränke sind für deinen Schützling tabu. Er hat nicht das notwendige Enzym, um den Wirkstoff Theobromin schnell genug abzubauen.

Eine einzige Tafel dunkle Schokolade könnte einen 20 kg schweren Hund töten!

Die Symptome einer Theobromin-Vergiftung sind: 

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Unruhe, Stress
  • Erhöhtes Urinieren
  • Zittern
  • Erhöhte, unregelmäßige oder anormale Herzfrequenz
  • Zusammenbruch des Nervensystems, Anfälle
  • Tod





2. Weintrauben und Rosinen



















Trauben wirken nicht auf alle Vierbeiner giftig. Warum sie bei einigen tödlich sind und andere symptomfrei bleiben, ist noch nicht geklärt worden.

Vor einigen Jahren wurde eine Studie in der britischen Giftzentrale für Veterinärmedizin in London durchgeführt. 

Dabei stellten die Forscher fest, dass Trauben nicht auf alle Fellnasen giftig oder tödlich wirken.

Warum 101 von 169 Hunden symptomfrei geblieben sind, ist bisher noch nicht geklärt. Dennoch starben 13 von ihnen und vier mussten eingeschläfert werden.

Die Studie zeigte, dass es unterschiedliche Reaktionen innerhalb der Hundepopulation gibt. Zudem wurde festgestellt, dass 10 g Trauben oder weniger als 2,8 g Rosinen pro kg Körpergewicht für eine Vergiftung ausreichen.

Welcher Wirkstoff in der Traube oder der Rosine für die Vergiftung verantwortlich ist, konnte nicht gefunden werden.

Die Symptome einer Trauben- oder Rosinenvergiftung sind:

  • Erbrechen und/oder Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Apathie
  • Appetitmangel
  • veränderte Blutwerte
  • Abnahme der Körperflüssigkeit (Dehydratation)
  • vermindertes bzw. kein Urinieren
  • Nierenversagen bis zum Tod





3. Zwiebelgewächse der Gattung Allium (Zwiebeln, Lauch, Knoblauch)

























Zwiebelgewächse sind das A und O beim Verfeinern unserer Gerichte und für uns Menschen sehr gesund.

Wirkstoffe wie N-Propyldisulfid oder Allylpropylsulfid in den Zwiebelgewächsen sind allerdings für unsere Schützlinge giftig. Sie greifen die roten Blutkörperchen an und zerstören sie letztendlich.

Dabei gibt es einige Rassen, die besonders empfindlich reagieren. Dazu gehören insbesondere die japanischen Rassen (Shiba Inu, Akita und weitere).

Außerdem ist es irrelevant, ob die Zwiebeln gekocht, getrocknet, frittiert oder als Pulver eingenommen werden.

Es gibt keinen festgelegten Schwellwert des Giftes. Bekannt ist lediglich, dass die Vierbeiner schon bei 15 – 30 g Zwiebeln pro kg Körpergewicht eine Blutbildveränderung zeigen.

Vergiftungen durch Zwiebeln treten in der Regel ab einer Menge von 0,5 % des Körpergewichts auf. Das würde bei einer 10 kg schweren Fellnase 50 g Zwiebeln entsprechen. Die Wirkung von Knoblauch kann bis zu 5 mal schwerwiegender sein als die Zwiebel.

Dennoch ist Knoblauch in sehr geringen Mengen auch gesund. Die Dosis hängt nicht nur vom Körpergewicht ab, sondern auch vom Gesundheitszustand deines Lieblings. Deswegen würde ich dir empfehlen, die Dosierung mit deinem Tierarzt oder fachkundigen Tierheilpraktiker vorher abzusprechen.

Hier ein paar Beispiele für Lebensmittel, die zu den Zwiebelgewächsen gehören und bei Hunden eine Vergiftung verursachen:

  • Porree/Lauch
  • Schnittlauch
  • Knoblauch
  • Schalotten
  • Frühlingszwiebeln
  • Zwiebeln
  • Bärlauch

 Die Symptome sind:

  • Schwäche
  • Abgeschlagenheit
  • Koordinationsstörungen
  • Helle Schleimhäute
  • Roter oder brauner Urin
  • Starker Speichelfluss
  • Eventuell Erbrechen und Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Erhöhte Herzfrequenz und Atemfrequenz

Erbrechen und Durchfall zeigen sich in den ersten Tagen. Einige Tage oder auch Wochen später bildet sich die Blutarmut.

Hunde, die zeitnah wegen eines Verdachts einer Zwiebelgewächs-Vergiftung zum Tierarzt gebracht werden, haben große Chancen ohne Folgen geheilt zu werden. Dagegen können Vierbeiner sterben, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden.






4. Nüsse (Macadamianüsse, Bittermandeln, Erdnüsse, unreife Walnüsse)








Warum die Macademianüsse und die Fruchtkerne giftig sind, ist noch nicht genau bekannt. Manche Quellen gehen davon aus, dass der Wirkstoff Amygdalin dafür verantwortlich ist und dieser Wirkstoff die Zellatmung blockiert.

Bei einem 15 kg schweren Hund können bereits 4 Nüsse eine Vergiftung hervorrufen.

Sei auch vorsichtig bei unreifen Walnüssen. Die grünen Fruchtschalen einer Walnuss können von einem Pilz befallen sein, der das Gift Roquefortin C enthält. Deswegen solltest du lieber die Hände davon lassen.

Generell sind Erdnüsse für gesunde Vierbeiner nicht schädlich. Außer dein Schützling hat Herz- oder Nierenprobleme oder ist Histamin-Unverträglich. Dann sind Erdnüsse nichts für ihn.

Bittermandeln enthalten  Blausäure. Deswegen sind Bittermandeln ein absolutes Tabu!

Die Symptome sind:

  • Steifheit, Muskelschwäche
  • Schwierigkeiten beim Laufen
  • Teilweise geschwollene Extremitäten
  • Leberschädigung





5. Koffein



















Koffein und Teein sind aus chemischer Sicht identisch. Das in Tee enthaltene Koffein wird dennoch oft als Teein bezeichnet.

Der Wirkstoff Methylxanthin, der in Koffein enthalten ist, kann nicht von Vierbeinern abgebaut werden, sodass er zu lange im Blut bleibt. 

Koffein stimuliert den Kreislauf. Er erhöht den Blutdruck und kann lebensbedrohliche Herz-Rhythmus-Störungen auslösen.

Viele Hundehalter denken bei koffeinhaltigen Getränken oder Lebensmitteln nur an Kaffee, was nicht der Fall ist: Cola, Energy-Drinks, Ice-Tea, schwarzer und grüner Tee, sogar Soda-Getränke können Koffein enthalten. 

Auch mit Kaffeebohnen verzierte Pralinen sind gefährlich, da sie nicht nur den Wirkstoff Methylxanthin enthalten, sondern auch Theobromin.

Die Symptome einer Koffein- bzw. Teeinvergiftung sind:

  • Allgemeine Unruhe
  • Hyperaktivität
  • Hecheln
  • Erhöhte Atemfrequenz
  • Herzrasen und Herzrhythmusstörungen
  • Erhöhte Wasserausscheidung
  • Erbrechen
  • Durchfälle und Bauchschmerzen
  • Zittern
  • Krämpfe
  • Koordinationsstörungen

Bei einer starken Vergiftung kann es zu einer erhöhten Körpertemperatur kommen. Sollte die Vergiftung nicht rechtzeitig vom Tierarzt behandelt werden, kann dein Liebling ins Koma fallen und einen Herzkreislauf-Stillstand erleiden. Wie schwer die Symptomatik verläuft, hängt von der eingenommenen Menge ab. 

Die niedrigste tödliche Dosis liegt bei etwa 150 mg pro kg Körpergewicht.


Für Vierbeiner, die mit leichten Symptomen zum Tierarzt gebracht werden, stehen die Chancen einer Genesung sehr gut. Sollten Symptome wie Koma oder Krämpfe eingetreten sein, sind die Chancen leider sehr schlecht.




6. Süßstoff (Xylitol/Xylit)








Der Ausdruck „Zuckerfrei“ auf manchen Lebensmittelpackungen heißt noch lange nicht, dass es auch gesund für unsere Pelzträger ist. Denn anstatt des herkömmlichen Zuckers enthalten diese Lebensmittel den Stoff Xylit – auch Xylitol genannt.

Xylitol wird unter anderem in ZahnpflegeproduktenMedikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt. Zuckerfreie Süßigkeiten wie Bonbons, Backwaren, Pudding und Kaugummis enthalten auch Xylitol.

Eine Dosis von 0,1g Xylit pro kg Körpergewicht kann bei deinem Schützling eine Unterzuckerung auslösen. 

Somit reichen bei einem 20 kg schweren Vierbeiner 2 Kaugummis aus, um eine Vergiftung auszulösen. Ab 0,5 g pro kg Körpergewicht kann es schon zu einem akuten Leberversagen kommen.

Die Symptome sind:

  • Erbrechen
  • Schwäche
  • Unkoordiniertes Gehen oder schwankendes Stehen
  • Fehlende Ansprechbarkeit
  • Zittern
  • Krämpfe
  • Koma

Sobald sich die ersten Anzeichen zeigen, muss dein Tierarzt eine stabilisierende Maßnahme treffen.

Hunde, die vor Beginn der Symptome beim Tierarzt eingeliefert werden, haben gute Chancen, die Vergiftung ohne Folgen zu überleben. Hat dein Schützling bereits Blutungsstörungen und Leberversagen, ist die Prognose sehr schlecht. Sollte er schon im Komazustand sein, sind die meisten Behandlungsversuche schon zu spät.






7. Pilze








Pilze gehören grundsätzlich nicht in den Futternapf deines haarigen Begleiters. Du solltest darauf achten, dass er im Freien oder gar in eurem Garten keinen Pilz vernascht. Solltest du einen Garten haben, entferne die Pilze.

Es gibt Diskussionen darüber, ob eventuell Champignons gekocht gefüttert werden können. Einige Vierbeiner vertragen ungiftige Pilze auch gekocht nicht und bekommen davon meistens Verdauungsprobleme. Deswegen rate ich dir, die Pilze einfach wegzulassen.

Hier noch einige Arten, die für deinen Liebling giftig sein können:

  • Roter Fliegenpilz
  • Frühjahrslorchel
  • Nadelholz-Häubling
  • Orangefuchsiger Hautkopf
  • Grüner Knollenblätterpilz
  • Pantherpilz
  • Riesen-Rötling
  • Satanspilz
  • Ziegelroter Risspilz
  • Und weitere…

Eine Pilzvergiftung kann je nach Art des Pilzes unterschiedliche Symptome aufweisen. Die häufigsten Symptome sind:

  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Fieber
  • Atemprobleme oder Atemnot
  • Blutungen
  • Vermehrter Speichelfluss oder Schäumen
  • Herzrasen
  • Trägheit
  • Schwächeanfälle
  • Verengte bzw. erweiterte Pupillen
  • Motorische Störungen
  • Zittern, Krampfanfälle oder ein auffälliges Verhalten

Sollte dein Schützling einen Pilz gefressen haben, ist es besser, wenn du sofort deinen Tierarzt einschaltest und nicht die Symptome abwartest.





8. Avocado








Mit ihrem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Mineralien ist die Avocado für uns Menschen eine ausgesprochen gesunde Frucht. 

Allerdings enthält die Avocado auch den Stoff Persin. Er ist verantwortlich für die toxische Wirkung bei unseren Fellnasen. Dieser Stoff ist insbesondere im Kern und in der Schale der Avocado zu finden. 

Sollte die Frucht noch nicht ausgereift ist, ist die Wirkstoffkonzentration sehr hoch. Auch die Blätter enthalten Persin. Das ausgereifte Fruchtfleisch selbst hat geringe Anteile davon.

Auch wenn manche Quellen angeben, dass kleine Mengen des ausgereiften Fruchtfleisches in Ordnung sind, solltest du lieber die Finger davon lassen. Gerade, wenn dein Schützling an chronischen Krankheiten leidet oder altersbedingt nicht mehr so fit ist.

Die Vergiftungserscheinungen treten in der Regel nach 24 Stunden auf. Die Symptome sind:

  • Atemnot
  • Wassereinlagerungen
  • Husten
  • erhöhte Pulsfrequenz
  • Durchfall / Erbrechen
  • Krämpfe

Sollte die Vergiftung nicht rechtzeitig behandelt werden, kann es bei deinem Liebling zu Herzmuskel-Störungen führen und er kann an den Folgen sterben.




9. Alkohol








Auch wenn wir Alkohol gesellschaftlich als Genussmittel akzeptieren und es eher als Genuss-, Entspannungs- oder Aufheiterungsmittel sehen, ist es ein Gift.

Manche leichtsinnige Menschen halten es für überaus witzig, ihrem Vierbeiner auch Alkohol „anzubieten“ und sie „aufzuheitern“.

Bier, Wein, Schnaps, alkoholhaltige Cocktails oder andere alkoholhaltige Getränke und Lebensmittel sind absolutes Tabu für Hunde!

Die tödliche Dosis für deinen haarigen Gefährten liegt bei 5,5 g pro kg Körpergewicht. Dabei können Vorerkrankungen, chronische Störungen oder alkoholhaltige Lebensmittel wie eine Rumpraline die toxische Wirkung stark erhöhen.

Die Symptome einer Alkoholvergiftung sind je nach eingenommener Dosis:

  • Speichelfluss
  • Erbrechen
  • Koordinationsstörungen
  • Atemnot
  • Erhöhte Herzfrequenz
  • Leberschädigungen
  • Koma
  • Tod





10. Rohes Schweinefleisch








Rohes Schweinefleisch kann mit dem Aujeszky-Virus infiziert sein. Dieser Virus hat tödliche Folgen für deinen Liebling.

Auch ungekochte Salami, Wurst oder geräucherte Fleischprodukte aus Schweinefleisch stellen ein Risiko dar.

Der Virus kann nur mit einer Gar-Temperatur ab 60° C abgetötet werden.

Die Symptome sind:

  • Juckreiz
  • Erbrechen
  • Unruhe
  • Appetitlosigkeit
  • Fieber

Nachdem der Virus über die Maul- und Nasenschleimhaut aufgenommen wird, gelangt der Erreger in den Magen-Darmtrakt. Von dort geht er in das Nervensystem und zum Gehirn, zum Hirnstamm. Das Hirngewebe wird zerstört und es kommt zum Ausfall des Nervensystems.

Die Inkubationszeit beträgt 2-9 Tage. Bei vielen Fällen können das 3-5 Tage sein. Leider ist diese Krankheit nicht behandlungsfähig.


Zudem ist die Behandlung dieser Krankheit gesetzlich verboten. Denn diese Krankheit ist eine anzeigepflichtige Tierseuche.




11. Salz








Salz im Rahmen eines gesunden Ernährungskonzeptes ist nicht gefährlich. 

Aber bereits ab 0,5 g pro kg Körpergewicht wird es toxisch.

Salz führt im Körper dazu, dass mehr Flüssigkeit angesammelt wird. Deswegen muss dein Liebling mehr Wasser trinken als üblich. Sollte er an einer Herzerkrankung leiden, kann die Flüssigkeit wegen der verminderten Herzleistung nicht ausgeschieden werden. Zuviel Salz führt zu Bluthochdruck und Nierenschäden.

Insbesondere sind Vierbeiner betroffen, die bereits an einer Nieren- oder Herzschwäche leiden.

Füttere deinen Schützling nicht mit Speiseresten, Salami, Salzgebäck oder ähnlichem.





12. Nikotin








Natürlich ist Tabak kein Lebensmittel. Dennoch ist Tabak in vielen Haushalten zu finden, entweder in losem Zustand oder als Zigarette.

Das in Tabak enthaltene Nikotin wirkt auf deine Fellnase als Nervengift. Insbesondere bei Welpen kann Tabak bis zu einem Kreislaufkollaps führen.

Halte Zigarettenschachteln, Tabak und volle Aschenbecher außerhalb der Reichweite deines Vierbeiners. Auch Zigarettenstummel enthalten eine gehörige Portion Nikotin.

Bei einem 15 kg schweren Hund wären 10 Zigarettenstümmel oder 3 Zigaretten ausreichend für eine Vergiftung.

Die Symptome sind:

  • Steigerung der Nervenaktivität
  • Muskelzittern
  • Erbrechen
  • Speicheln
  • Temperaturanstieg
  • Laufschwierigkeiten
  • Herz-Rhythmus-Störungen
  • Herz-Kreislauf-Versagen
  • Tod





13. Medikamente








Natürlich sind Medikamente keine Nahrungsmittel. Aber unsere lieben Begleiter sehen manches anders als wir. So können die bunten, verlockenden Tabletten schnell im Magen landen.

Deswegen rate ich dir, nicht in Gegenwart deines Pelzträgers Medikamente einzunehmen. Sollte mal etwas auf den Boden fallen, besteht das Risiko, dass es „weggeputzt“ wird. Auch solltest du alle Medikamente außerhalb der Reichweite deines Kleinen halten.

Aspirin (Acetylsalizylsäure, ASS)

Organschäden, bei hoher Dosis tödlich

Paracetamol

Magenblutung, Leberschäden

Ibuprofen

Orientierungsstörungen, Erbrechen

Diclofenac

Blutungen, Erbrechen, Durchfall



Bitte beachte, dass diese Liste nur einige der Medikamente beinhaltet, die wir gewöhnlich zu Hause haben. Generell gilt die Faustregel: Alle Medikamente (auch homöopathische oder pflanzliche) sind giftig für deinen Schützling und gehören nicht in seine Reichweite!





14. Obstkerne & Steinobst








Zu Steinobst gehören unter anderem Aprikosen, Pflaumen, Pfirsich, Bittermandeln, Kirschen.

Diese sind in unseren Gärten oder Wiesen weit verbreitet. Dabei ist es nicht die Frucht, die Probleme bereitet, sondern der Kern.

In den Kernen dieser Früchte sind Cyanverbindungen wie Blausäure oder Cyanide enthalten. Blausäure kann schwere neurologische Störungen auslösen.

Sollte dein Kleiner diese Kerne essen oder verschlucken, werden die Wirkstoffe im Körper freigesetzt. Eine Dosis von 2 mg pro kg Körpergewicht kann schon zu einem Atemstillstand führen.

Abgesehen davon können die Kerne einen Darmverschluss verursachen oder die Magenschleimhaut verletzen.

Die Symptome einer Obstkern-Vergiftung sind:

  • Speicheln
  • Übelkeit
  • Erbrechen (riecht auch stark nach Bittermandel)
  • Kratzen im Hals
  • Schleimhäute (rosig)
  • Atembeschwerden
  • erhöhte Herzfrequenz
  • Atemstillstand





15. Nachtschattengewächse (rohe Kartoffeln, Auberginen, Tomaten, Paprika, Peperoni)








Die bei uns am geläufigsten als Lebensmittel verwendeten Nachtschattengewächse sind Kartoffeln, Auberginen, Tomaten, Paprika oder Peperoni.

Sie enthalten den Wirkstoff Solanin. Dieser Stoff wird bei der Sonneneinstrahlung entwickelt. Besonders hohe Anteile von Solanin sind in den grünen Teilen enthalten oder im Strunk.

Die Symptome einer Solanin-Vergiftung sind:

  • Reizung des Magen-Darm-Traktes
  • Zerstörung der roten Blutkörperchen
  • Hemmung des Nervensystems
  • Unterdrückung der Atmung und motorischen Zentren
  • Herzstillstand

Gekochte Kartoffeln schaden deinem Liebling nicht. Allerdings solltest du darauf achten die grünen Teile der Kartoffel wegzuschneiden. Am besten verzichtest du gänzlich auf zu grüne Kartoffeln.


Überreife Tomaten in kleinen Mengen (püriert und gegart) enthalten den Wirkstoff Solanin kaum noch. Jedoch ist es in manchen Fällen sehr schwer, überreife und reife Tomaten voneinander zu unterscheiden. Deswegen ist es besser, wenn du deinen Liebling gar nicht erst damit fütterst.


Dasselbe gilt auch für die Aubergine. Einige Quellen sagen, dass eine kleine Menge gekochter Auberginen unschädlich ist. Dennoch kann diese „kleine Menge“ von Hund zu Hund unterschiedlich ausfallen. Außerdem ist der allgemeine Gesundheitszustand sehr wichtig. Eine kleine Portion für einen Vierbeiner mit einem stärkeren Immunsystem wirkt anders als auf einen Hund, der schon gesundheitliche Probleme hat.
 
Auch bei Paprika oder Peperoni ist es nicht anders. Manche Quellen raten gänzlich von grünem und gelbem ab, wogegen rote Peperoni oder Paprika nicht verboten werden. Demnach soll bei roter Paprika das Solanin während des Reifeprozesses abgebaut werden. Ich persönlich gehe dieses Risiko nicht ein und unterlasse auch die Fütterung mit roter Paprika.




16. Rohe Eier








Das Eiklar enthält den Wirkstoff Avidin und bindet Biotin – auch unter der Bezeichnung Vitamin B7 oder Vitamin H bekannt. 

Allerdings spielt Biotin beim Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel eine wichtige Rolle. Deswegen sollte dein Liebling auf keinen Fall mit rohem Eiklar gefüttert werden.

Manche Quellen haben keine Einwände für die Fütterung mit rohem Dotter.

Allerdings musst du dir sicher sein, dass dein rohes Ei  frisch ist. Denn verdorbene Eier können im Dotter Salmonellen enthalten.

Wenn du nicht gänzlich auf Eier verzichten möchtest, kannst du deiner Fellnase ohne Bedenken hart gekochte Eier geben. Somit verminderst du auch die Salmonellen-Gefahr.





17. rohe Hülsenfrüchte








Im ungekochten Zustand enthalten rohe Hülsenfrüchte PhasinTannine und Alkaloide sowie Trypsininhibitoren, die die Eiweißverdauung hemmen.

Diese Stoffe zersetzen sich nur, wenn sie gekocht werden.

Zu den Hülsenfrüchten zählen unter anderem Linsen, Bohnen, Kichererbsen, Sojaprodukte.

Die Symptome sind:

  • Fressunlust bis Futterverweigerung
  • Durchfall
  • Krämpfe
  • Hypertrophie der Pankreas
  • Tod









Diese Lebensmittel sind schwer verträglich



1. Milch & Milchprodukte






Ob Milch oder Milchprodukte verträglich für unsere lieben Freunde sind, entscheidet der Milchzuckergehalt (Laktosegehalt). 

Vierbeinern fehlt nach dem Welpenalter das notwendige Enzym im Dünndarm, um die Laktose vollständig zu verdauen. Dies führt je nach Menge der eingenommenen Milch zu Durchfall, Fehlgärungen im Dickdarm und Bauchschmerzen.

Frage deswegen deinen Tierarzt, ob du deinen Schützling mit Milch und/oder Milchprodukten füttern darfst.

Sollte dein Fellträger unter Laktose-Unverträglichkeit leiden, ist es ratsamer auf laktosehaltige Milch und Milchprodukte zu verzichten.




2. Gekochte Knochen






Grundsätzlich solltest du deinen Liebling nicht mit gekochten Knochen oder Restknochen vom Grill füttern. Denn gekochte oder gegrillte Knochen sind spröde und porös. Sie können im Verdauungsweg splittern und lebensgefährliche Verletzungen verursachen.

Wenn überhaupt solltest du deswegen deinen Liebling immer mit rohen Knochen füttern. Insbesondere beim Barfen sind Knochen ein wichtiger Bestandteil.

Dennoch gibt es Vierbeiner, die auch rohe Knochen nicht vertragen. In diesem Fall kannst du deinen Hund mit gewolften Knochen füttern.




3. Kohlgemüse






Kohlgemüse ist nicht giftig. Trotzdem kann es aufgrund seiner Zusammensetzung Blähungen bei deinem Schützling verursachen, die sowohl für ihn als auch für dich unangenehm sein können. 

Jedoch kannst du ihm diese Gemüsesorten in kleinen Mengen und gekocht geben.




4. Kalte Nahrung






Es ist nicht empfehlenswert Futter direkt aus dem Kühlschrank zu verabreichen. Lass es lieber draußen stehen, bis es eine angenehme Raumtemperatur erreicht hat. 

Hunde-Eis im Sommer wird deinem Liebling bestimmt nicht schaden. Aber bitte halte es in Maßen und beobachte trotzdem gut, ob er es verträgt.




5. Getreide bei Glutenunverträglichkeit






Viele Quellen raten bei der Fütterung gänzlich von Getreide ab. Wegen der Begründung, dass der Hund vom Wolf abstammt und somit ein Fleischfresser ist. Diese Aussage stimmt nicht ganz. Denn auch der Wolf bekommt durch den Magen- und Darminhalt seiner Beute Getreide oder Pflanzen ab.

Deswegen ist es nicht möglich gänzlich davon auszugehen, dass Getreide in jedem Hundefutter nur als Füllmittel verwendet wird. Natürlich sollte der Anteil des Getreides den Bedürfnissen eines Hundes entsprechen. 

Allerdings enthalten manche Getreidesorten Gluten. Einige Vierbeiner können Gluten nicht vertragen. Ist das der Fall bei deinem Schützling, solltest du darauf achten, dass er glutenfreies Futter bekommt.

Folgende Getreidesorten enthalten Gluten:

  • Weizen
  • Dinkel
  • Roggen
  • Gerste
  • Triticale

 Folgende Getreidesorten enthalten  kein Gluten:

  • Mais
  • Reis
  • Hirse
  • Bambussamen

Es ist auch kein Nachteil getreidefreies Futter zu kaufen. Es spricht auch nichts dagegen, wenn du deinen Liebling mit einem Hundefutter ernährst, das gut verwertbare Getreidesorten enthält.
 
Achte beim Kauf von Hundefutter, dass es ein schonend hergestelltes und hochwertiges Futter ist – am besten in BIO-Qualität.











BONUS: Diese Zimmer & Gartenpflanzen sind giftig








Pflanzen: Sie verschönern unsere Wohnung oder unseren Garten mit ihren Blüten und stattlichen Blättern und sorgen für ein beruhigendes Raumklima.

Dennoch gibt es einige unter ihnen, die für unsere Fellnasen giftig sein können. Insbesondere sind Welpen und Junghunde davon betroffen, da sie noch die für sie neue Welt erkunden. Ihre größten Unterstützer sind dabei Nase und Maul. So wird hier und da minutenlang herumgeschnuppert, geleckt oder auch geknabbert.

Einige Pflanzen, die für unsere Lieblinge giftig sind, habe ich dir unten aufgezählt. Entweder solltest du sie erst gar nicht bei dir zu Hause oder im Garten haben oder sie außerhalb der Reichweite deines pelzigen Freundes halten:

  • Agave
  • Alpenveilchen
  • Amaryllis (Ritterstern)
  • Azalee
  • Blauer Eisenhut
  • Bogenhanf (Bajonettpflanze)
  • Brunfelsie
  • Buchsbaum
  • Buschwindröschen
  • Christusdorn, Christusstern
  • Chrysantheme
  • Clivie
  • Datura
  • Dieffenbachie
  • Drachenbaum, Drachenlilie
  • Efeu
  • Eibe
  • Einblatt
  • Engelstrompete
  • Fensterblatt
  • Ficus (Gummibaum) und andere Ficusarten
  • Fingerhut
  • Flamingoblume
  • Geißblatt
  • Geranie
  • Goldregen
  • Herbstzeitlose
  • Herzblatt
  • Hortensie
  • Kirschlorbeer
  • Kolbenfaden
  • Lilien, alle Arten
  • Maiglöckchen
  • Misteln
  • Oleander
  • Orchideen, alle Arten
  • Passionsblume
  • Philodendron
  • Rhododendron
  • Rittersporn
  • Schierling
  • Tannennadeln
  • Thuja
  • Tollkirsche
  • Wacholder
  • Weihnachtsstern
  • Zeder

Mehr findest du in unserer großen Liste mit über 70 giftigen Pflanzen.












Was sind die Symptome einer Vergiftung?



Bei fast allen Vergiftungen ist Erbrechen eines der Symptome. Je nach Wirkstoff, der zu einer Vergiftung führt, können die weiteren Symptome unterschiedlich sein. Sollten die unten aufgeführten Symptome bei deinem Schützling auftreten, dann kannst du von einer Vergiftung ausgehen:

  • Unruhe
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Speicheln
  • Bauchschmerzen
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Blutungen im Magen-Darm-Trakt
  • Übermäßiger Durst
  • Übermäßiger Speichelfluss
  • Aufgeblähter Bauch
  • Krämpfe
  • Fieber oder Untertemperatur
  • Apathie
  • Blasses Zahnfleisch
  • AtemnotWichtig ist, dass du bei dem Verdacht einer Vergiftung, umgehend deinen Tierarzt aufsuchst. Solange du keine ausdrückliche Anweisung von deinem Tierarzt erhalten hast, solltest du nicht versuchen deinen Hund erbrechen zu lassen. Bedenke auch, dass manche Symptome erst Tage später auftauchen können.
















 






ZZ